Berufsbegleitende Studierende sind einer mehrfachen Belastung ausgesetzt: denn neben ihrer Berufstätigkeit wälzen auch sie Bücher und schreiben Klausuren. Deshalb ist besonders für diese Studierendengruppe ein gutes Zeitmanagement der Schlüssel zu einem stressfreieren Alltag. Welche Techniken Sie dafür anwenden können, erfahren Sie hier.

Zeitfallen identifizieren und eliminieren

Bevor Sie damit beginnen, Wochen- oder gar Tagespläne zu erstellen, identifizieren Sie zuerst Ihre größten und häufigsten Zeitfallen. Hierbei sollten vor allen Dingen Quellen der Ablenkung berücksichtigt werden. Das Smartphone ist zwar der Klassiker, doch auch Unordnung am Arbeitsplatz kann ein Beispiel sein, das zum Zeitverlust führt. Beim Aufräumen müssen Sie sich nicht auf Ihren physischen Schreibtisch beschränken: eine übersichtliche Ordnerstruktur auf Ihrem Computer kann die Suchzeiten für Mails oder Dokumente verkürzen.

Wenn Sie häufig wichtige Mails für Studium und Beruf erhalten, ist es sinnvoll, sich tagsüber feste Zeitfenster für die Überprüfung Ihres Postfaches zu schaffen. Denn unterbrechen Sie Ihre Aufgaben häufig, um Mails zu überprüfen, geht auch hier Zeit verloren, da Sie sich immer wieder in die vorherige Aufgabe hineindenken müssen. Generell ist es also effizienter, sich einer Aufgabe voll zu widmen und diese abzuschließen, anstatt zwischen den Aufgaben zu springen. Erscheint eine Aufgabe zu groß, um sie in Einem vollständig abzuschließen, erstellen Sie kleinere, inhaltlich sinnvolle Aufgabenpakete.

In Studium und Beruf sind natürlich auch zwischenmenschliche Kontakte wichtig. Es wäre vermutlich öde, nie über Privates zu sprechen oder Smalltalk miteinander zu halten. Dennoch sollten diese Kontakte in ihrer Länge nicht ausufernd sein. Sollten Sie feststellen, dass sie zu viel Zeit mit privaten Gesprächen während ihrer Arbeits- und Studienzeit verbringen, seien Sie mutig und teilen Sie das ihren Kollegen mit. Sicher werden sie Verständnis dafür haben und die Gespräche eher in die Pausen verlagern.

Was sind Zeitpläne?

Ein effizientes Zeitmanagement lebt von guter Planung. Dafür können Sie detaillierte Tagespläne oder aber auch etwas gröbere Wochenpläne erstellen. Tagespläne eignen sich eher für sehr stressvolle Perioden, beispielsweise, wenn eine umfangreiche Klausur ansteht oder auf der Arbeit gerade Hochbetrieb herrscht. Das Grundgerüst eines Wochenplans ist meist über einen längeren Zeitraum hinweg einsetzbar, da es wöchentliche wiederkehrende Termine gibt.

Bei der Erstellung von Zeitplänen, ist es wichtig, nicht nur offensichtliche Ereignisse, wie eine Vorlesung oder ein Meeting aufzuschreiben. Manche Aufgaben müssen vor- oder nachbereitet werden und auch das kostet Zeit. Bei der Planung von Lerneinheiten gilt zusätzlich zu beachten, dass großzügige Pausen involviert werden. Lernen ist häufig anstrengender als gedacht und wenn das Gehirn überlastet ist, ist es Zeitverschwendung. Sehen Sie Pausen also nicht als Zeitfresser, sondern als Regenerationsphasen für effizientes Studieren und Arbeiten.

Auch wenn Sie Ihre Zeitfallen identifiziert und größtenteils eliminiert haben, ist es eher unwahrscheinlich, dass Sie niemals auf Ihr Smartphone schauen oder zwischen Aufgaben Ihre Mails überprüfen. Das passiert auch konsequenten, ambitionierten Personen. Versuchen Sie, sich an Ihren Zeitplan zu halten und beobachten Sie Ihre Zeitfallen. Modifizieren Sie anschließend Ihren Zeitplan.

Zeitpläne erstellen mit der ALPEN-Methode

Die ALPEN-Methode ist ein wichtiges Prinzip aus dem Zeitmanagement. Es kann Ihnen dabei helfen, einen guten Zeitplan zu erstellen. Das Akronym A-L-P-E-N steht hierbei für:

  1. Aufgaben aufschreiben
  2. Länge einschätzen
  3. Pufferzeit einplanen
  4. Entscheidungen treffen
  5. Nachkontrollieren

Sich die Aufgaben aufzuschreiben ähnelt im Grunde dem Erstellen einer To-Do-Liste. In diesem Schritt müssen Sie noch nicht auf Priorisierung oder Reihenfolge der Aufgaben achten. Es genügt, z.B. alle Aufgaben, die Ihnen für die anstehende Woche, einfallen, aufzuschreiben.

Im zweiten Schritt schätzen Sie die Länge der einzelnen Aufgaben ein. Seien Sie hier möglichst ehrlich zu sich selbst. Denn wenn Sie sich zu wenig Zeit für die Aufgaben notieren, ist der Arbeitsstress vorprogrammiert.

Planen Sie Zeitpuffer nicht nur für die Aufgabenbearbeitung, sondern auch für unvorhergesehene Ereignisse. Hier wird ein Verhältnis von 40: 60 vorgeschlagen. 60 % der Zeit wird als Arbeitszeit verplant, während 40 % als Puffer dienen. Dies mag großzügig erscheinen, doch selbst wenn keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten, können Sie die Zeit nutzen und vorarbeiten. Es wird Ihnen ein besseres Gefühl geben, Zeit übrig zu haben, als in Bredouille zu geraten.

Bei dem Punkt „Entscheidungen treffen“ geht es um die Priorisierung der Aufgaben. Es wird zwischen der Wichtigkeit von Aufgaben und der Dringlichkeit von Aufgaben unterschieden. Beispielsweise können Sie Aufgaben, die nicht dringlich (also nicht zeitkritisch) aber wichtig sind, getrost nach hinten verschieben. Aufgaben, die sowohl wichtig, als auch dringlich sind, sollten sofort erledigt werden. Arbeiten Sie nicht nur mit Deadlines (Dringlichkeit), sondern schätzen Sie die Wichtigkeit der Aufgaben ein. Das wird Ihnen anfangs schwerfallen. Dennoch sollten Sie allen Aufgaben eine Bewertung geben.

Der letzte Schritt des Nachkontrollierens dient der Optimierung Ihres Zeitplanes. Ziehen Sie am Ende des Tages Bilanz und überprüfen Sie, ob Ihr Zeitplan realistisch ist. Konnten Sie alle vorgesehenen Aufgaben erledigen? Sind Puffer- Pausenzeiten gut kalkuliert? Ihren Plan sollten Sie dabei parallel zum Nachkontrollieren immer wieder anpassen, um ihn zu optimieren.

Zeitmanagement beim Studium an der TUCed

Das Studium an der TUCed ist nach dem Prinzip des blended learning aufgebaut. Das bedeutet, dass es eine Kombination aus Online- bzw. Präsenzphasen und Selbstlernphasen darstellt. Da die Seminarphasen monatlich in Blöcken stattfinden, lassen sie sich gut in einen Zeitplan integrieren und die Selbstlernphasen bieten den Studierenden viel Freiraum. Alle Materialien (Lesematerial, Skripte, Übungen, Prüfungsergebnisse etc.) werden den Studierenden über eine Moodle-basierte Lernplattform zur Verfügung gestellt. Unsere Fachberater unterstützen Sie gern bei der effizienten Planung Ihres berufsbegleitenden Studiums – auch wenn unvorhergesehene Ereignisse dazwischenkommen.

Haben Sie Fragen zu dem Studium an der TUCed? Dann wenden Sie sich gerne an unsere Fachstudienberater. Einen Überblick über unsere Studiengänge finden Sie hier.

Mit bildungsreichen Grüßen
Ihr TUCed-Team.

Text: Aline Mangold