Die viel beachtete Gemeinschaftsstudie des Chemnitz Automotive Institute (CATI) und des Netzwerks Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), die Anfang 2017 abgeschlossen wurde, hat sehr detailliert aufgezeigt: die Automobilindustrie steht vor einem fundamentalen Strukturwandel, der auch für die Hersteller und Zulieferbetriebe im Autoland Sachsen eine erhebliche Herausforderung darstellt.

Ein wesentlicher Schlüssel zur Bewältigung dieser Herausforderung ist die Kompetenzentwicklung von und in Unternehmen. Hiervon ist insbesondere die Zulieferindustrie betroffen, auf die ein überragender Anteil der automobilen Wertschöpfung entfällt.

Diese erforderliche Kompetenzentwicklung kann nicht mehr allein mit konventionellen Lernangeboten und –methoden bewältigt werden. Der digitale Wissenstransfer stellt eine ideale Brücke dar, um neue Inhalte mit neuen Lernangeboten für die berufliche Bildung zu verknüpfen.

Dieser Einsicht folgend haben sich neben der TUCed An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH und der Professur Arbeitswissenschaft und Innovationsmanagement der TU Chemnitz weitere Akteure wie das AMZ, das Volkswagen Bildungsinstitut, die Berufsakademie Sachsen und der Automotive-IT Dienstleister CARNET zu einem Netzwerk zusammen-gefunden, das digitales Lernen befördern soll. „Dieses Netzwerk stellt eine ideale Mischung aus Automobilkompetenz und digitaler Kompetenz dar, um für unterschiedliche Zielgruppen passgenaue didaktische Konzepte zu entwickeln und zu erproben“, so Claus-Peter Held, der Geschäftsführer der TUCed.

Aus dem Netzwerk ist bereits ein erstes Projekt entstanden, das unter dem Titel ‚Auto_ID – Technologie- und Qualifizierungsradar für den digitalen Wissenstransfer in der sächsischen Automobilzulieferindustrie’ seit 01.03.2018 für die Laufzeit von 4 Jahren durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird. Verbund-Koordinator ist das AMZ.

Das Projekt hat zum Ziel für die Themenfelder neue Antriebe, neue Werkstoffe und Digitalisierung von Produkt und Prozess entsprechende Lehrinhalte und –formate zu entwickeln, zu erproben und zum Projektende in ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Betreibermodell zu überführen. Diese Zielsetzung wird durch eine einzurichtende Informations- und Servicestelle unterstützt, die bereits in Kürze ihre Arbeit im Business Village in Chemnitz aufnehmen wird.

„Wir sind außerordentlich zufrieden, dass bereits ein Jahr nach Abschluß unserer Automobilstudie mit Fokus auf die sächsische Zulieferindustrie ein solches Projekt zur automotiven Kompetenzentwicklung gestartet werden kann und sich daran namhafte Akteure aktiv beteiligen“, so Prof. Olle (CATI) und Dirk Vogel (AMZ).