Das Thema Prävention stand im Mittelpunkt des Fachtages der Huckepack-Kinderförderung in Chemnitz

„Der Freistaat Sachsen unterstützt die TU Chemnitz und ihre Partner gern, damit sich neue Ideen zum Thema Prävention möglichst schnell in der Praxis verbreiten können“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am 29. März 2019 anlässlich des Fachtages der Huckepack-Kinderförderung in Chemnitz und des Starts des neuen berufsbegleitenden Studienganges „Präventionsmanagement – Kompetenzen für soziale Interventionen“. Er wünschte den Studierenden alles Gute und verdeutlichte, wie wichtig hervorragend ausgebildetes Personal im Bereich Prävention im Freistaat Sachsen sei. Zugleich dankte er Prof. Dr. Udo Rudolph, Inhaber der Professur Allgemeine und Biopsychologie an der TU Chemnitz, und dessen Team für das jahrelange große Engagement im Projekt „Huckepack“, das seit 2009 gemeinsam mit Partnern umgesetzt wird und in dem soziale und emotionale Kompetenzen von Kindern im Vorschulalter trainiert werden, damit Konfliktsituationen positiv gelöst werden können.

Auch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) verfolgt die Projektarbeit in Chemnitz mit großem Interesse. Stefan Zierke, Parlamentarischer Staatssekretär des BMFSFJ, sagte, dass sein Ministerium auch weiterhin auf viele fruchtbare Forschungsergebnisse aus Chemnitz hoffe. Zudem betonte er: „Prävention ist ein schwieriges Handwerk, das Fingerspitzengefühl und soziale Kompetenzen erfordert. Je besser die Fachkräfte und Engagierten in der Präventionspraxis ausgebildet sind, desto besser für uns alle. Diesen praxisnahen Studiengang zusammen mit engagierten Partnern auf den Weg bringen zu können, ist ein Meilenstein.“

Prof. Dr. Gerd Strohmeier, Rektor der Technischen Universität Chemnitz, hob die große Bedeutung der Prävention, des Weiterbildungsstudienganges Präventionsmanagement und des damit verbundenen Transfers in die Gesellschaft hervor. Den Stellenwert der Präventionsarbeit unterstrich er vor dem Hintergrund der u. a. von Gewaltverbrechen, Rassismus und Rechtsextremismus geprägten Ereignisse in Chemnitz der letzten Wochen und Monate: „Ich stimme dem Ministerpräsidenten völlig zu, dass rechtsextreme Netzwerke zerschlagen werden müssen. Noch viel besser wäre es allerdings, wenn sie gar nicht erst entstanden wären bzw. entstehen würden.“ Dabei werde deutlich, wie wichtig Präventionsarbeit sei. Zu den Studierenden des neuen Studienganges sagte er: „Seien Sie sich bewusst, dass Sie künftig eine äußerst wichtige Aufgabe in der Gesellschaft übernehmen!“ Auch der Chemnitzer Bürgermeister für Bildung, Soziales, Jugend, Kultur und Sport, Ralph Burkhart, hob hervor, wie notwendig in Chemnitz – gerade auf dem Gebiet der Prävention – professionelle Bildungsangebote und schnell agierende Netzwerke seien.

Im Anschluss diskutierten die Gäste des Fachtages über vielfältige Ansätze der Förderung und ressourcenorientierten Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, deren Eltern und pädagogischen Fachkräften.

Stichwort: Studiengang „Präventionsmanagement – Kompetenzen für soziale Interventionen“

Der berufsbegleitende Studiengang „Präventionsmanagement – Kompetenzen für soziale Interventionen“ ermöglicht es Praktikerinnen und Praktikern, die bereits im Berufsleben stehen, übergreifende und netzwerk-bezogene Kompetenzen in der Präventionsarbeit vor Ort zu erwerben und sich so beruflich weiter zu qualifizieren. Dieser Studiengang ist als Kooperationsprojekt der TU Chemnitz, der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH, des Instituts B3 aus Dresden sowie des Sächsischen Landespräventionsrates entstanden. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie vom Sächsischen Staatsministerium des Innern gefördert.

Homepage des „Huckepack“-Projektes

Informationen zum Studiengang „Präventionsmanagement – Kompetenzen für soziale Interventionen“

(Text: Mario Steinebach, TU Chemnitz)
(Foto: Jacob Müller, TU Chemnitz)