Die Automobilzulieferindustrie in Thüringen stand seit September 2017 im Fokus einer ‚Tiefenanalyse’, die das Chemnitz Automotive Institute (CATI) in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk automotive thüringen (at) durchgeführt hat. Auftraggeber war das Thüringer ClusterManagement (ThCM) in der Landesentwicklungsgesellschaft mbH (LEG) Thüringen in Abstimmung mit dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG).

(Foto oben:) Test und Bewertung automobiler Funksysteme in VISTA (Virtuelle Straße – Simulations- und Testanlage) am Thüringer Innovationszentrum Mobilität (ThIMo) der TU Ilmenau
Foto: TU Ilmenau, ari

Das Projekt wurde Ende Juni mit Präsentationen vor Auftraggeber und im Steuerkreis des ‚Branchendialogs Automobil’ sowie anschließender Abgabe des Endberichts erfolgreich abgeschlossen.

Inhalt des Projektes war die Fragestellung, welche Risiken und Chancen  mit dem automobilen Strukturwandel für die Thüringer Automobilzuliefer-industrie im Zeitstrahl der nächsten 10-15 Jahre verbunden sind und welche Handlungsempfehlungen sich auf Basis einer detaillierten Bestandsaufnahme/Tiefenanalyse ableiten lassen.

Hierzu wurden unternehmensbezogene Daten für ca. 170 Zulieferunterneh-men in Thüringen (mit insg. knapp 40.000 Mitarbeitern) ermittelt und nach 40 Produkt- und Technologiefeldern ausdifferenziert. Neben dieser Daten-analyse wurden insgesamt ca. 70 Expertengespräche in der Region durchgeführt, im Schwerpunkt mit Unternehmensleitungen, ergänzt um einige Gespräche mit Betriebsräten. Erweitert wurden diese Analysemodule durch ein Screening der automobilen Forschungslandschaft in der Region, die für die Unternehmen ein wichtiger Partner bei der Bewältigung des automobilen Strukturwandels darstellt. Auch hierzu wurden Experten an mehreren Forschungseinrichtungen befragt wie z.B. am Thüringer Innnovationszentrum Mobilität (ThIMo). „Mit dieser detaillierten und belastbaren empirischen Datenbasis haben wir für den Auftraggeber eine Analyse erarbeiten können, die dem gestellten Anspruch einer ‚Tiefenanalyse’ absolut gerecht wird“, so der Leiter des Projektes Prof. Dr. Werner Olle. Und Andreas Krey, Geschäftsführer der LEG ergänzt: „Damit leistet die Studie einen wichtigen Beitrag zum Risikomanagement in unseren Thüringer Automobilzulieferunternehmen sowie zur Strategie-entwicklung für die Thüringer Landespolitik“.

Die Ergebnisse der Studie fließen als Input in eine ‚Automotive Agenda Thüringen’ (Arbeitstitel) ein und werden auf dem Weimarer Wirtschaftsforum am 10. Sept. 2018 vorgestellt. Damit schließt sich ein Kreis, da auf dem letztjährigen Wirtschaftsforum durch den thüringischen Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee der ‚Branchendialog Automobil’ gestartet und die Beauftragung einer detaillierten Bestandsaufnahme zur Thüringer Automobilzulieferindustrie angekündigt wurde.

(Link zur Veranstaltung: http://www.weimarer-wirtschaftsforum.de/das-programm/ ).

Hinweis:
Zum Weimarer Wirtschaftsforum erscheint im Auftrag der LEG eine Kurzfassung der Studie; nach der Veranstaltung wird auch die vollständige Studie als Download zur Verfügung gestellt.