Berufsbegleitende Angebote der TUCed zur Entwicklung und Erweiterung von Produktionskompetenz

„It is always a good time to learn“ – unter dieses Motto hat die EU-Kommission 2007 ihren Aktionsplan für eine Offensive in der Weiter- und Erwachsenenbildung gestellt, dem bildungspolitischen Credo vom lebenslangen Lernen folgend. Dieses Motto ist heute aktueller denn je. Es gilt in besonderem Maße für die industrielle Produktion und ihren stetigen Wandel, den enorm beschleunigten Wissenszuwachs und die Sicherung notwendiger Fachkräfte.

Dieses Handlungsfeld hat die TU Chemnitz früh erkannt und mit der TUCed GmbH 2001 ein An-Institut für Transfer und Weiterbildung gegründet, das berufsbegleitende Weiterbildung mit Universitätsabschluss anbietet.

Einmaliger Masterstudiengang

Im Oktober 2019 startet bereits der zwölfte Studiengang Produktionsmanagement unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Schubert (Inhaber der Professur für Mikrofertigungstechnik an der TU Chemnitz). Der Studiengang ist modular aufgebaut und vereint die Themenkomplexe Management, Produktionstechnik und Kommunikation. Durchgeführt wird er in enger Verzahnung von Wissenschaft und Praxis. Neben Wissensträgern aus dem wissenschaftlichen Bereich werden erfahrene Experten aus der Praxis eingebunden. Mit diesem interdisziplinären Ansatz, einer überregional/international besetzten Teilnehmerstruktur und der Begrenzung der Teilnehmer auf ca. 20 je Studiengang bietet die TUCed „eine in der deutschen Hochschullandschaft einmalige berufsbegleitende Weiterbildung auf höchstem Niveau an, welche über die klassische Ingenieurausbildung hinausgeht und die Teilnehmer vorzüglich für eine veränderte oder künftige Fach- und Führungsverantwortung vorbereitet“, so der Studiengangleiter Prof. Schubert. Die Absolventen kommen aus einem breiten Spektrum von Branchen und Unternehmen wie Airbus, Brose, Cotesa, Infineon, Niles-Simmons oder VW.

Geordnete Unternehmensnachfolge

„Wir verstehen uns als Transmissionsriemen zwischen Unternehmen und Hochschule. Dafür bieten wir nicht nur die ‚Wissensspeicher’ der TU Chemnitz an, sondern entwickeln auch neue Lernallianzen und innovative Transferangebote“, so Claus-Peter Held, Geschäftsführer der TUCed. Beispiel Unternehmensnachfolge: Allein in Sachsen stehen bis 2022 über 6000 Unternehmen vor der Herausforderung einer altersbedingten Übergabe an neue Inhaber. Die TUCed bietet im Verbund mit Partnern Kompaktseminare zur systematischen Vorbereitung von Unternehmensnachfolgern an. Als Transferleistung werden im Projekt „Fachkräftesicherung durch Unternehmensnachfolge“ Firmen in der Region Chemnitz dabei unterstützt, geeignete Nachfolger zu finden.

Digitaler Wissenstransfer

Dem beschleunigten Wissenszuwachs und dem Change-Prozess der Industrie zu begegnen, setzt auch neue Weiterbildungsangebote unter Einbeziehung digitaler Technologien voraus. In einem vom Bund finanzierten Projekt entwickeln das Netzwerk Automobilzulieferer (AMZ), das VW Bildungsinstitut, die Berufsakademie Sachsen, Technologiepartner wie Carnet und die TUCed/TU Chemnitz neue Lehr- und Lernangebote am Beispiel von automobilen Zukunftsthemen. Im Vordergrund stehen die Technologie felder E-Mobilität, autonomes Fahren und Digitalisierung von Produkt und Prozess.

Innovative Transferformate

Mit dem Chemnitz Automotive Institute (CATI) verfügt die TUCed über einen Geschäftsbereich, der unter Regie von Prof. Dr. Werner Olle im Bereich der wirtschaftsnahen Automobilforschung zu einer überregional anerkannten Marke geworden ist. Studien, die im Auftrag der Wirtschaftsministerien in Sachsen und Thüringen durchgeführt wurden, haben eine Reihe von länderübergreifenden Kooperationsmöglichkeiten aufgezeigt. In diesem Kontext wird Ende März 2019 eine „Learning Journey“ einer Delegation aus Thüringen bei der Professur für Strukturleichtbau und Kunststoff verarbeitung an der TU Chemnitz organisiert, die den Boden für neue Allianzen und Transferleistungen legen könnte. All dies dient dem Ziel eines anwendungsorientierten Brückenschlags zwischen Unternehmen und Hochschule. Dabei geht der Blick auch über die Ländergrenzen hinaus wie die Mitwirkung der TUCed an der Gründung eines Deutsch-Chinesischen Technologieinstitutes unterstreicht, für das Anfang 2019 eine Absichtserklärung durch die TU Chemnitz und die Hefei High Tech Development Zone unterzeichnet wurde.