Enrico Sachse hat berufsbegleitend den MBA „Production Management“ am Weiterbildungsinstitut TUCed der TU Chemnitz studiert – und mit Bestnoten abgeschlossen

Der demographische Wandel und die fortschreitende Digitalisierung sind auch in der Personalbranche aktuelle und herausfordernde Themen. Enrico Sachse weiß das ganz genau. Der 46-jährige Personalleiter des Süßwarenherstellers August Storck KG am Standort Ohrdruf (Thüringen) hat trotz erfolgreicher Berufstätigkeit noch einmal den Schritt an die Universität gewagt. Und das mit Erfolg: Er schloss sein Studium mit der Note 1,1 ab.

Ausbrechen aus gewohnten Pfaden

„In der Nachwendezeit habe ich als ehemaliger Leistungssportler Betriebswirtschaftslehre auf Diplom studiert, damals wusste ich allerdings noch nicht, was ich später eventuell noch brauchen könnte. Mit Mitte 40 wusste ich es dann: den ingenieurswissenschaftlichen Hintergrund.“ 2015 schrieb der Personalleiter sich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Production Management“ an der TUCed – An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH an der TU Chemnitz ein. „Seit 2002 habe ich viele direkten Kontakte zur Produktion, weshalb mich der MBA Produktionsmanagement mit seinem inhaltlichen Aufbau ansprach“, erklärt Sachse. Ziel des Studiums sei es gewesen, langjährig antrainierte Arbeitsabläufe zu hinterfragen, anzupassen und effizienter sowie effektiver realisieren zu können, um den neuen Praxisanforderungen gerecht zu werden. Die Kosten des Studiums standen hintenan. „Meine 20-jährige Berufserfahrung hat gezeigt: Früher oder später hat sich jede Investition ins Lernen gelohnt“, sagt Sachse rückblickend. „Egal, ob eine finanzielle oder zeitliche Investition.“

Die Zeit an der TUCed erlebte Sachse als sehr bereichernd: „Es fanden viele angeregte Gespräche mit teilweise deutlich jüngeren Kommilitonen und Kommilitoninnen sowie Professoren und Professorinnen statt. Außerdem verschaffte der Studiengang mir Einblicke in für mich unbekannte Wirtschafts- und Industriebereiche und Unternehmen.“ Sachse schätzte die Wissbegierde seiner Studiengruppe, die sich auch kritisch mit den Inhalten und Ausführungen der Dozierenden auseinandersetze. Was war die größte Herausforderung, wieder zu studieren? „Tatsächlich das akademische Lernen und auf den Punkt in Klausuren korrekt abliefern zu müssen“, antwortet Sachse. Unterstützt wurde er in dieser Zeit der Doppelbelastung vor allem von seinem Arbeitgeber: „Mir wurde viel Verständnis entgegengebracht. Es wurde Rücksicht auf Präsenztage in Chemnitz genommen, außerdem wurde ich im Tages- und Projektgeschäft entlastet.“ 2017 schrieb Sachse seine Abschlussarbeit über die effektive Sicherung des Wissens im Umfeld der industriellen Lebensmittelherstellung bei dramatisch demographischen Vorzeichen. Mit viel Disziplin, einem guten Zeitmanagement und einer unterstützenden Direktorin des Personals der Storck-Gruppe schaffte Sachse seinen Abschluss mit der Gesamtnote 1,1.

Neues Wissen hilft umgehend in der Praxis

Im täglichen Arbeitsbetrieb profitiert Personalleiter Sachse von seinem neu erworbenen Wissen. Als Personalleiter der Firma Storck ist Sachse seit 2009 für alle Facetten der klassischen Personalarbeit verantwortlich; von A wie Anzeige bis Z wie Zeugnis.

Am Standort Ohrdruf arbeiten mehr als 1.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Dabei fand er den Weg in die Personalbranche eher zufällig – über den Berufseinstieg in die Zeitarbeit. Nach und nach habe sich diese berufliche Richtung als sein persönliches und fachliches Steckenpferd herauskristallisiert: „Die Personalbranche ist und bleibt extrem spannend. Mit vielen Menschen in einem sich ständig rasant verändernden Umfeld zu arbeiten, reizt mich immer wieder.“ Als Personalleiter sei es seine Aufgabe, einen Dreiklang zwischen Menschen, Systemen und Prozessen zu erreichen. Dabei helfen die Studieninhalte, zum Beispiel um „meine Kollegen und meinen Job besser zu verstehen und in manchen Arbeitsfeldern neu zu reflektieren“, sagt Sachse. Ziel erreicht!

(Autorin: Nina Schreyer; TU Chemnitz)
(Foto: privat)