Das Produkt Auto wird durch eine zunehmende Integration von Materialien, Funktionalitäten und Technologien geprägt. Für die Erfassung der automobilen Wertschöpfung verwischen sich dadurch immer mehr starre Branchengrenzen, zumal die Automobilindustrie ohnehin durch hohe Vorleistungsverflechtungen charakterisiert ist. Ein Monitoring der automobilen Wertschöpfung bedarf daher künftig einer weiter aufgefächerten branchenübergreifenden Grundlage. Diese Zielsetzung ist Gegenstand eines aktuellen CATI-Projektes.

2018 hat das Chemnitz Automotive Institute (CATI), Geschäftsbereich der TUCed An-Institut für Transfer und Weiterbildung GmbH, eine viel beachtete ‚Tiefenanalyse’ zur Thüringer Automobilindustrie vorgelegt, deren Ergebnisse zu einem wichtigen Input für die im Okt. 2018 durch das Thüringer Wirtschaftsministerium vorgestellte ‚Automotive Agenda’ wurden. Jetzt – drei Jahre später – hat das Thüringer ClusterManagement bei der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen ein Folgeprojekt beauftragt, bei der es nicht nur um eine Aktualisierung, sondern um die Konzeptionierung und protypische Durchführung eines Branchenmonitorings geht, das die gesamte automobile Wertschöpfung in der Region abbildet.

Auf Basis einer vorgelagerten Strukturanalyse erarbeitet CATI gemeinsam mit dem Netzwerk automotive thüringen eine Unternehmensauswahl von mehreren Hundert Unternehmen, die verschiedene Repräsentativitätskriterien zu erfüllen hat (Betriebsgröße, Branchenzugehörigkeit, Bezug zum Produktbereich im Fahrzeug). Mit einem standardisierten Verfahren werden diese Unternehmen nach ausgewählten Daten sowie Perspektiven zu relevanten Sachverhalten befragt. Die Befragung erfolgt mit dem Tool QuestionPro, das auf die Ziele dieser Befragung angepasst wurde. Ziel ist, dadurch einen breit aufgestellten Überblick über wichtige Entwicklungen und Trends in der automobilen Wertschöpfung der Region zu gewinnen. Wird dieses Ziel erreicht, soll künftig ein regelmäßiges Monitoring durch den Auftraggeber erfolgen, um daraus auch frühzeitig Trendsignale zu gewinnen.

Ergänzend zu diesen quantitativen Analysen werden wesentliche strukturelle Trends aktualisiert und evtl. neu bewertet, zu denen auch Expertengespräche mit Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Politik und Gewerkschaften vorgesehen sind.

Ergebnisse des Projektes sollen auf dem Thüringer Forum Mobilität am 15. Sept. 2022 vorgestellt werden.

(Bild: QuestionPro)