Bereits im vergangen Jahr stellte Prof. Dr. Cornelia Zanger, im Rahmen Leitmesse für Erlebnismarketing und der Live Kommunikationsbranche „Best of Event International“ (BOE), die erste Studie zur Fachkräftesituation in der Event- und Messebranche vor, die auf großes Interesse in der Branche stieß und angeregte Diskussionen hervorrief. Im Mittelpunkt der Diskussionen stand die Frage nach dem Berufsbild des Event- bzw. Messemanagers.
Die zweite Fachkräftestudie beschäftigt sich deshalb mit dem Berufsbild Event- und Messemanager. Mit der Studie wurde ein Kompetenzrahmen abgesteckt, der über die vier Hauptdimensionen fachliche und methodische Kompetenz, sozial-kommunikative Kompetenz, Organisationskompetenz und technische Kompetenz systematisiert, und die 15 wichtigsten Schlüsselfähigkeiten beschreibt, die das Anforderungsprofil des Event- und Messemanagers bestimmen. Grundlage der Studie ist eine Online-Befragung von Verantwortlichen im Event- und Messebereich in Unternehmen und Agenturen. Die Studie wurde vom Studieninstitut für Kommunikation Düsseldorf und von den Westfalenhallen Dortmund unterstützt.

Die Ergebnisse der neuen Fachkräftestudie wurden auf der BOE 2019 (16./17.01.19) auf dem CAREER HUB, dem Karriereforum der Messe, vorgestellt. Damit soll einerseits sowohl den in der Branche tätigen Fachkräften als auch den potentiell an einer Ausbildung oder einem Studium Interessierten eine Orientierung gegeben werden. Andererseits versteht sich die Studie aber auch als Wegweiser für die Einwicklung von Ausbildungs- und Weiterbildungskonzepten sowie Studienplänen bei den ausbildenden Einrichtungen und den Hochschulen sowie als Grundlage für nachhaltige Personalentwicklungskonzepte in der Event- und Messebranche, um deren Attraktivität für Fachkräfte zu steigern.

„Alle Bildungsträger in der Aus- und Weiterbildung können aus dem Anforderungsprofil für das Berufsbild Event- und Messemanager und den ermittelten Defiziten Hinweise für die Evaluation und Optimierung ihrer Bildungsangebote entnehmen“, betont Zanger. Bildungsangebote sollten sich auf die Ausbildung strategischer Kompetenzen richten, um stärker die ganzheitliche Perspektive der Markeninszenierung zu verstehen und mit kreativen Konzepten auszufüllen. Aber auch der Erwerb von detailliertem Spezialwissen beispielsweise zu Veranstaltungssicherheit, Planungssoftware, Social Media Einsatz oder digitalen Inszenierungstools wie Augmented oder Virtuell Reality ist wichtig, um den wachsenden Anforderungen des Marktes gerecht werden zu können. Das Erreichen des optimalen Kompetenzprofils kann die Fachkraft aber nicht allein durch Aus- oder Weiterbildung erhalten. Hier müssen Unternehmen und Mitarbeiter zusammenwirken. Die Unternehmen als Arbeitgeber müssen ein Arbeitsumfeld schaffen, das es Fachkräften ermöglicht, die eigenen Fähigkeiten durch geeignete Projekte und die Übertragung von Verantwortung zu entwickeln.

Eine wichtige Rolle zur Kompetenzentwicklung und zur Beseitigung von Defiziten spielen individuelle Qualifizierungsangebote und klar geregelte Aufstiegschancen, was zugleich wichtige Instrumente zur Mitarbeiterbindung in der an Fachkräftemangel leidenden Event- und Messebranche sind.

Die Studie kann kostenfrei hier angefordert werden.